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40 Jahre Mirage 2000

30.09.2025

Am 17. September 2025 feierte die Armée de l’air et de l’espace mit einem Festakt sowie einem parallel stattfindenden Spotter-Event in Luxeuil das Jubiläum der Mirage 2000 im Dienst der französischen Luftstreitkräfte.
Neben den über 1000 geladenen Gästen hatten rund 250 Spotter die Möglichkeit, der Veranstaltung beizuwohnen. Während der Festakt vor und in den Hallen der Basis auf der Nordostseite stattfand, wurden die Spotter zunächst auf die Südwestseite des Platzes gefahren und konnten so den Flugbetrieb ohne Gegenlicht und in Startbahnnähe fotografieren. Aufgrund des parallel laufenden Festakts zog sich das Programm für die Spotter etwas in die Länge, da während der Reden kein Flugbetrieb stattfand. Dennoch boten sich ausreichend Gelegenheiten für gute Fotos, und die 20 Euro Eintritt (inklusive Patch, Schlüsselanhänger und Warnweste) dürften sich für die meisten gelohnt haben.

Die Spotterveranstaltung begann um 12:00 Uhr. Gegen 13:30 Uhr starteten vier Mirage 2000-5F der in Luxeuil beheimateten EC 1/2 „Cigognes“, die während des Festakts rund zwei Stunden unterwegs waren und zusammen mit fünf Mirage 2000D sowie einer Mirage 2000B aus Nancy für zwei Formationsanflüge zurückkehrten. Zusätzlich sorgten einige Dassault Rafale B mit Überflügen für Abwechslung. Anschließend zeigten die Mirage aus Nancy noch jeweils einen Touch-and-Go bzw. Low Approach, bevor die Maschinen aus Luxeuil landeten und das Flugprogramm gegen 16:20 Uhr endete. Für die Spotter ging es anschließend mit dem Bus in den Bereich, in dem kurz zuvor der Festakt beendet worden war. Dort bot sich die Gelegenheit, mehrere Mirage 2000 verschiedener Varianten im Static Display zu fotografieren. Alle ausgestellten Maschinen erhielten zu diesem Anlass ein Sonderleitwerk; tatsächlich waren jedoch nur zwei davon noch einsatzfähige Flugzeuge, während die übrigen bereits außer Dienst gestellt worden waren.

Es war zwar etwas schade, die beiden flugfähigen Sonderlackierungen an diesem Tag nicht in der Luft zu sehen, doch bei einem solchen Festakt ist die Entscheidung, diese Maschinen vor der Halle auszustellen, nachvollziehbar.

40 Jahre – oder doch ein wenig mehr?

Streng genommen wurde dieser Festakt mit einem Jahr Verspätung veranstaltet. Die erste operative Mirage 2000 wurde nämlich bereits im Juli 1984 in Dienst gestellt, und die erste Einsatzstaffel wurde ebenfalls im selben Jahr aufgestellt bzw. umgerüstet. Dabei handelte es sich um die C-Variante (Chasse/Jagd), von denen in den späten 1990er- und frühen 2000er-Jahren einige Maschinen zur Mirage 2000-5F umgerüstet wurden. Heute ist die C-Version nicht mehr im Einsatz, und die 5F ist nur noch in Luxeuil stationiert.

Die Umschulung der ersten Crews begann bereits ab 1980 auf dem doppelsitzigen Mirage 2000B, der für Ausbildungszwecke teilweise bis heute genutzt wird.

Aus dieser B-Variante gingen Mitte der 1980er-Jahre zunächst der mittlerweile ausgemusterte Nuklearbomber Mirage 2000N sowie später der Jagdbomber Mirage 2000D hervor. Die D-Variante, die ab Mitte der 1990er-Jahre eingeführt und 1999 für voll einsatzfähig erklärt wurde, fliegt heute noch hauptsächlich in Nancy und dürfte aller Voraussicht nach die letzte Version der Mirage 2000 innerhalb der französischen Luftstreitkräfte sein. Nach aktuellen Budgetplanungen sollen die Mirage 2000-5F bis 2029 und die 2000D bis mindestens 2035 betrieben werden.

Mittlerweile wurden erste Mirage 2000-5F an die Ukraine übergeben, deren genaue Anzahl bislang nicht bekannt ist. Offiziellen Angaben zufolge begann im März 2023 die Ausbildung ukrainischer Piloten in Frankreich, und die erste Maschine wurde im Februar 2025 an die ukrainischen Luftstreitkräfte übergeben. Laut ukrainischen Quellen stürzte am 22. Juli eine Mirage 2000 aufgrund technischer Probleme im Nordwesten der Ukraine über unbewohntem Gebiet ab; der Pilot konnte verletzt geborgen werden.

Trotz der laufenden Modernisierungen bleibt die Mirage 2000 ein prägendes Symbol der französischen Luftstreitkräfte. Vier Jahrzehnte nach ihrer Indienststellung beweist sie nach wie vor ihre Vielseitigkeit und Bedeutung für Ausbildung, Einsatz und internationale Kooperationen – ein Meilenstein der Luftfahrtgeschichte, der auch in Zukunft weitergeschrieben wird.

Text: Marc Rosenkranz
Bilder: Marc Rosenkranz

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