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Radom International Airshow 2025

Highlights ohne Happy End

25.10.2025

Die für das Wochenende des 30. und 31. August 2025 anberaumte International Airshow auf der auch als „Warschau-Radom Airport“ 42. Training Air Base der polnischen Luftwaffe hatte das Potenzial, eine der lohnenswertesten Veranstaltungen des Jahres für Militärluftfahrtbegeisterte zu werden.

Die von Major Maciej “Slab” Krakowian gesteuerte F-16C bei ihrem letzten Landeanflug vor der Flugvorführung mit tragischem Ende

Doch am Donnerstagabend vor der Show kam zu einem vorzeitigen und tragischen Aus: Bei einem Trainings-Display stürzte der als besonders erfahren geltende Pilot, Major Maciej “Slab” Krakowian mit seiner F-16 ab und verunglückte dabei tödlich. Wir wollen hier nicht über die genauen Ursachen spekulieren, aber Augenzeugenberichte und bisherige Verlautbarungen legen nahe, dass der Pilot das Kampfflugzeug nach einem zu tief angesetzten Looping und Einsatz des Nachbrenners auch im Abwärtsflug nicht mehr rechtzeitig abfangen konnte. Dabei wurde auch die Start- und Landebahn stark beschädigt, was über moralische Gründe hinaus wahrscheinlich mit zur sofortigen Absage der Airshow beitrug. Für viele Flugzeugfans bedeutete diese Tragödie auch, dass sie sich umsonst auf die Reise gemacht hatten oder ihre geplante Reise nach Polen kurzfristig stornieren mussten.

Ein durch Schock und Trauer getrübtes „Glück im Unglück“ hatten immerhin diejenigen, die schon früher angereist waren und vor dem abendlichen Absturz einen mit Landungen und Übungsvorführungen vollgepackten Donnerstag bei heißem und fast durchweg sonnigen Spätsommerwetter erleben konnten.

Und da auch die „umsonst“ erschienenen Airshow-Teilnehmer eine Würdigung verdienen, stellen wir euch hier eine Auswahl vor. Ein Großteil der NATO-Mitgliedsländer stellte Fluggeräte zur Vorführung in der Luft und Ausstellung am Boden. Aus Frankreich kamen zum Beispiel zwei Rafale, aus Finnland zwei F-18C Hornet, aus Schweden gleich drei JAS39 Gripen. Die Luftwaffen von Deutschland, Italien und Spanien trugen insgesamt fünf Eurofighter EF.2000 bei. Die Italiener schickten mit der Testeinheit RSV zudem einen Leonardo T-346 und eine C-27J. Griechenland steuerte außer zwei F-16C des „Zeus“ Solo-Display-Teams als Highlights der Show auch zwei F-4E Phantom bei.

Für zusätzliche Aktivität sorgt Landungen und Starts unterstützender Transportflugzeuge der jeweiligen Nationen wie eine finnische PC-12, eine griechische C-27, eine italienische P.180 oder eine spanische C.295. Besonders begehrt vor allem bei den vielen Spottern aus Westeuropa waren natürlich die zahlreichen Flugzeugtypen der polnischen Streitkräfte. Viele davon sieht man kaum einmal außerhalb ihres Heimatlandes, in dem die Fotografie von Militärflugzeugen abseits öffentlicher Veranstaltung durch eine verschärfte Gesetzgebung inzwischen am Rande der Legalität stattfindet.

Am frühen Abend gab es tiefe Formationsüberflügen von insgesamt zwei Mi-17, einer Mi-24, einem W-3, einem S-70 Blackhawk und einem AW.101 und zwei AW.149.

Nachdem an dem Mittwoch vor der Show bereits ein Großteil der polnischen Militärmaschinen für das Static-Display angekommen waren, ging es am Donnerstag mit einigen Trainings-Flugvorführungen weiter: So unter anderem mit zwei Lim-2 (polnischer Lizenzbau der MiG-15) und gleich drei TS-11 Iskra aus der Historie der polnischen Luftwaffe. Nach einem Training des in Radom beheimateten “Team Orlik” mit sechs PZL-130 ging es am frühen Abend mit tiefen Formationsüberflügen von insgesamt zwei Mi-17, einer Mi-24, einem W-3, einem S-70 Blackhawk und einem AW.101 und zwei AW.149 weiter.

Für viele das absolute Highlight des Tages war ein kurzes aber intensives Flying-Display von zwei MiG-29 und zwei der neuen leichten Kampfflugzeugen FA-50

Für viele das absolute Highlight des Tages war ein kurzes aber intensives Flying-Display von zwei MiG-29 und zwei der neuen leichten Kampfflugzeugen FA-50, die es allesamt nicht am Einsatz ihrer Nachbrenner mangeln ließen. Gerade dieses spannende, vielseitige und gut organisierte Flugprogramm machte den abschließenden Absturz der F-16 umso bedauerlicher. Bleibt zu hoffen, dass es in naher Zukunft wieder eine ähnlich umfangreiche Radom Airshow ohne Zwischenfälle gibt. Verdient hätte es das engagierte Orga-Team allemal.

Text: Sascha Jussen
Bilder: Sascha Jussen

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