Rekordverdächtig: Tornado-Besatzungen fliegen wohl längste Trainingsmission aller Zeiten
04.11.2025
Eine Trainingsmission der Superlative: In der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 2025 absolvierten zwei Tornado IDS des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33 vermutlich die längste Übungsmission in der Geschichte der deutschen Tornados – zumindest, wenn man Überführungsflüge von und nach Übersee außen vorlässt.
Die beiden in den 1980er-Jahren gebauten Jagdbomber starteten am Mittwochabend um 18:40 Uhr, in der Dämmerung, von ihrem temporären Heimatflugplatz Nörvenich aus Richtung Norden. Ausgerüstet mit der für Trainingsflüge typischen Ausrüstung: je zwei externe Zusatztanks, ein TSPJ (Tornado Self Protection Jammer), einen BOZ-101-Behälter zur elektronischen Kampfführung sowie ein Litening-Zielbeleuchtungsbehälter.
Während der gesamten Mission wurden die Tornados von einem A330 MRTT-Tankflugzeug der Multinational MRTT Unit (MMU) begleitet, das nahezu zeitgleich vom nahegelegenen Köln-Wahn aus gestartet war.
Wie auf virtuellen Radar-Apps zu beobachten war, führte die Route die Besatzungen bis weit in den Norden Norwegens – an die Nordflanke des NATO-Territoriums. Offenbar wollte die Luftwaffe damit zeigen, dass sie in der Lage ist, ihre Bündnispartner auch ohne vorherige Verlegung auf andere Einsatzbasen schnell und direkt von Deutschland aus zu unterstützen – selbst in weit entfernten Einsatzräumen.
Gegen 00:30 Uhr Ortszeit, nach rund sechs Stunden Flugzeit, landeten beide Tornado IDS wieder sicher in Nörvenich.
Alle Achtung vor dieser technischen und logistischen Meisterleistung!
Symbolbild: Airbus A330 MRTT der MMU beim Start
Text: Sascha Jussen
Bilder: Sascha Jussen, Marc Rosenkranz
