Do’s and Don’ts an militärischen Flughäfen
Ganz allgemein gibt es an jedem Flughafen bestimmte Regeln zu beachten – vor allem aufgrund der Sicherheitsbestimmungen zum Schutz von Personen. Ein Flughafen ist eben kein allzu sicherer Ort. Das ist an militärischen Einrichtungen nicht anders; allerdings geht es in diesem Fall vorrangig um die Sicherheit der Anlagen selbst. Darum haben wir an dieser Stelle einige Verhaltenstipps für euch zusammengefasst:
Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus!
Leistet den Anweisungen des Sicherheitspersonals Folge! Sprecht ihr in vernünftigem Ton mit ihnen, werden sie das in der Regel auch mit euch tun. Gerade an US-Stützpunkten in Deutschland kommt es oft vor, dass ihr von den Security Forces angesprochen werdet – auch außerhalb des Zauns. Diese wollen sich lediglich vergewissern, dass keine Gefahr von euch ausgeht, und weisen euch in der Regel noch einmal auf die wichtigsten Verhaltensregeln hin. Dazu später mehr.
Ebenso kann es vorkommen, dass ihr auf lokale Polizeikräfte trefft, die meist eine kurze Überprüfung eurer Personalien vornehmen. Auch hier gilt: Ein kurzes, freundliches Gespräch ist das A und O – schließlich liegt es nicht im Interesse der Spotter, einen Platzverweis oder gar das Löschen ihrer Bilder zu riskieren.
Benutzung von Leitern
In den meisten Fällen sind Leitern für den Blick über den Zaun kein Problem – aber auch hier gilt es, ein paar einfache Regeln zu beachten. Die Leiter sollte niemals direkt an den Außenzaun angelehnt werden. Den meisten Ärger vermeidet ihr, wenn ihr sie mit mindestens einem Meter Abstand zum Zaun positioniert. Das ist für die Sicherheitskräfte ausreichend, um sicherzugehen, dass ihr den Zaun von der Leiter aus nicht einfach übersteigen könnt. Die Höhe der Leiter spielt dabei grundsätzlich keine Rolle.
Verhalten am Zaun
Der Außenzaun stellt die erste (und oft einzige) Abgrenzung der militärischen Liegenschaft von der Außenwelt dar. Wäre diese Abgrenzung beschädigt, könnte man im schlimmsten Fall ungehindert von außen in den abgesperrten Bereich eindringen. Damit erklärt sich der hohe Stellenwert der Unversehrtheit dieses Zauns.
Ihr solltet also auf keinen Fall am Zaun hochklettern, um eine bessere Sicht zu bekommen. Ebenso verboten ist das Anbringen von Tritthilfen oder ähnlichen Vorrichtungen am Zaun.
Habt ihr einmal keine Leiter zur Hand, kommt vielleicht die Versuchung auf, ein paar Maschen des Zauns zu verbiegen, um ungehindert mit dem Objektiv hindurch fotografieren zu können. Werdet ihr dabei erwischt, droht euch – wie in allen anderen Fällen – schnell ein Platzverweis durch die Polizei.
Legt außerdem keine Rucksäcke oder anderes Gepäck in unmittelbarer Zaunnähe ab. Sicherheitskräfte könnten dies als möglichen Sprengstoffverdacht einstufen. Vermeidet solche Situationen einfach, indem ihr eure Sachen in sicherer Entfernung ablegt.
Haltet die Umwelt sauber
Ein Tag am Flugplatz – natürlich möchte man sich etwas zu essen oder zu trinken mitnehmen. Doch wohin mit dem Müll? Kaum ein militärischer Flugplatz verfügt über einen dedizierten Spotterpunkt mit Mülleimer. Die Lösung ist einfach: Nehmt euren Müll bitte wieder mit oder entsorgt ihn im nächstgelegenen Abfalleimer.
Nicht nur gehört es sich schlicht nicht, Müll in der Gegend zu verteilen – er fällt auch auf die heimischen Spotter zurück, was wiederum zu Ärger mit Polizei, Ordnungsamt oder Militär führen kann.
Also: Jeder nimmt seinen Müll bitte wieder mit!
Abhören von Flugfunk
Oft sieht man Spotter, bei denen eine Antenne aus der Jacke oder Hose ragt. Diese gehört zu einem Funkscanner, mit dem sich der Funkverkehr zwischen Piloten, Tower und Vorfeld abhören lässt. Das mag der Informationsgewinnung hilfreich sein, ist aber rechtlich problematisch:
Während das Abhören des Flugfunks beispielsweise in den Niederlanden legal ist, stellt es in Deutschland eine Straftat dar. Zwar ist der Besitz solcher Geräte erlaubt, das Mithören des Funkverkehrs für Unbefugte ist jedoch nach dem Telekommunikationsgesetz verboten.
Fotografieren von Gebäuden und Personen
Vom Außenzaun aus sind häufig auch Gebäude wie Wartungshallen, Shelter oder andere Einrichtungen sichtbar – und damit potenzielle Fotomotive. So reizvoll ein Foto eines Kampfjets vor seinem Shelter auch sein mag: Das Fotografieren von Gebäuden auf dem Stützpunkt ist im Regelfall untersagt!
Gleiches gilt für das Fotografieren von Personen, sofern sie identifizierbar sind.
Oft möchten Sicherheitskräfte die aufgenommenen Bilder prüfen, um sicherzustellen, dass keine verbotenen Motive dabei sind. Ihr könnt dann aufgefordert werden, entsprechende Aufnahmen zu löschen. Kommt ihr dieser Aufforderung nicht nach, wird meist die örtliche Polizei hinzugezogen.
Geht solchen Diskussionen am besten direkt aus dem Weg – die Flugzeuge in der Luft sind ohnehin das spannendere Motiv!
Wege für die Durchfahrt freihalten
Militärische Einrichtungen liegen meist außerhalb geschlossener Ortschaften, umgeben von Feldern, Wäldern und kleinen Dörfern. Über Feld- und Waldwege gelangt man oft bis in die Nähe des Zauns. Diese Wege sind jedoch in erster Linie für landwirtschaftlichen Verkehr vorgesehen.
Spotter werden in der Regel geduldet, solange sie die Wege freihalten. Parkt eure Fahrzeuge also bitte nicht auf den Wegen oder Abzweigungen – auch nicht halb! Landmaschinen und Traktoren benötigen oft deutlich mehr Platz, als man denkt. Nehmt lieber ein paar Meter Fußweg in Kauf, um niemanden zu behindern.
Parken am Crashgate
Ein Crashgate – eine einladende Fläche vor einem großen Tor, direkt in Nähe zur Start- oder Landebahn. Perfekt zum Parken, oder? Falsch!
Viele wissen gar nicht, wozu diese Crashgates dienen und warum man sie auf keinen Fall zuparken darf.
Crashgates befinden sich meist an den Enden der Start- und Landebahn im Außenzaun. Im Notfall – etwa bei einem Absturz außerhalb des Geländes – müssen Feuerwehrfahrzeuge hier schnell das Gelände verlassen können.
Wird die Ausfahrt durch ein geparktes Fahrzeug blockiert, müssen die Rettungskräfte möglicherweise einen langen Umweg fahren – und diese verlorene Zeit kann im schlimmsten Fall über Leben und Tod entscheiden.
Und welcher Spotter möchte schon aus Bequemlichkeit für so etwas mitverantwortlich sein?
So, genug der warnenden Worte – wir wünschen euch viel Spaß und Erfolg an allen Flugplätzen, die Deutschland und die Nachbarländer zu bieten haben! Beherzigt bitte diese Hinweise zu eurem eigenen Wohl (und natürlich auch zum Wohl anderer Spotter), dann werden alle Beteiligten gut miteinander auskommen.
Text: Sebastian Blind
