AMI HH101 Polygone 2025
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Italienische HH-101 trainieren auf der Polygone Range

03.12.2025

Schon seit Jahrzehnten kommen in unregelmäßigen Abständen Militärflugzeuge und –hubschrauber der italienischen Luftwaffe nach Deutschland, um ein Trainingsgebiet zu nutzen, das in Europa seinesgleichen sucht: die Rede ist vom Multinational Aircrew Electronic Warfare Tactics Facility Polygone (MAEWTF POLYGONE), zumeist einfach „Polygone“ genannt.

Im November 2025 waren drei italienische AgustaWestland HH-101 Caesar des in Grazzanise beheimateten 9° Stormo zwei Wochen lang auf der Spangdahlem Air Base zu Gast, um bis zu zwei Mal am Tag auf der „Polygone“ zu trainieren. Diese umfasst ein rund 20.000 Quadratkilometer großes Gebiet, das sich über das Saarland und die Südpfalz sowie einen kleinen Teil Nordostfrankreichs erstreckt. Die Anlage wird gemeinsam von Deutschland, Frankreich und den USA betrieben, um den eigenen und befreundeten Luftstreitkräften ein besonders realistisches Training der elektronischen Kampfführung zu ermöglichen.

Zu diesem Zweck befinden sich Empfangs- und Sendeanlagen für verschiedene Wellenlängen, Flugabwehrstellungen sowie Simulations- und Auswertungsanlagen vor allem in der Nähe der Ortschaft Bann, rund zehn Kilometer südlich von Landstuhl. Auch das Zentrum zur Kontrolle aller Aktivitäten auf der „Polygone“ ist auf dem Standort „Bann-Bravo“ untergebracht.

Bei jedem ihrer Einsätze flogen die italienischen HH-101 auch „Bann-Bravo“ im Tiefflug an. In den meisten Fällen setzten sie dort auf dem unbefestigten Hubschrauberlandeplatz für wenige Sekunden einmal auf, um dann sofort wieder abzuheben. Der genaue Grund dafür ist Außenstehenden unbekannt. Möglicherweise dienen die kurzen Landungen dazu, die Bordausrüstung zur elektronischen Kampfführung neu zu kalibrieren. Eventuell stellen sie aber auch einfach nur eine kurze Pause zwischen zwei Trainingseinheiten dar.

Wie dem auch sei – der Anblick der mit schweren Maschinengewehren in beiden Seitentüren sowie in der hinteren Laderampe ausgerüsteten Spezialhubschrauber für CSAR (Combat Search and Rescue – Such- und Rettungseinsätze unter Gefechtsbedingungen) in nahezu freier Landschaft war aus Sicht des Luftfahrtbegeisterten beeindruckend und bot eine Gelegenheit für ganz besondere Fotos.

Ob die HH-101 Caesar des 9° Stormo auch 2026 nach Deutschland kommen, ist derzeit nicht bekannt. Nachdem sie hier jedoch schon seit 2022 mindestens einmal im Jahr auf der „Polygone“ trainiert haben, stehen die Chancen dafür sehr gut.

Text: Sascha Jussen
Bilder: Sascha Jussen

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