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Ramstein Air Base

 

Ursprünglich als Behelfsflugplatz der deutschen Luftwaffe errichtet, beginnt die Geschichte der Ramstein Air Base im Jahr 1951, als amerikanische und französische Besatzungstruppen den Flugplatz zur „Landstuhl Air Base“ und „Ramstein Air Force Installation“ umbauten und erweiterten. Ende 1957 fusionierten die beiden unabhängigen Einrichtungen zur Ramstein-Landstuhl Air Base, woraus schließlich (der Vereinfachung halber) Ramstein AB entstand. Im Laufe der Zeit waren Kampfflugzeuge der Typen F-84, F-4 und F-16 in Ramstein stationiert. Die letzten Jets wurden 1994 aus Ramstein abgezogen.

An Bedeutung gewann die Basis ab dem Jahre 1973, als das Hauptquartier der USAFE (United States Air Forces Europe) nach Ramstein verlegt wurde. Ein Jahr später folgt das heutige HQ Allied Air Command.

Ihren hohen Bekanntheitsgrad „verdankt“ die Air Base mehreren Faktoren:

  • Unglück beim Ramstein Flugtag 1988
  • Lagerung von taktischen Atomwaffen (bis mutmaßlich Anfang der 2000er Jahre)
  • Zentrale Rolle beim Einsatz von Kampfdrohnen in Afrika und dem mittleren Osten

Im Zuge des Rhein-Main-Transition Program wurde Ramstein nach der Schließung der Rhein Main Air Base in Frankfurt zum zentralen Drehkreuz der US-Militärlogistik in Europa und stellt heute mit über 8000 Soldaten die größte Einrichtung der US Air Force außerhalb der USA dar.

Zu den wichtigen Einrichtungen zählt auch das Landstuhl Regional Medical Center. Verwundete US-Soldaten werden in den meisten Fällen nach Ramstein ausgeflogen und im LRMC behandelt, bevor sie zurück in die USA gebracht werden. Seit 2014 entsteht unter der Bezeichnung „Rhine Ordnance Barracks Medical Center“ ein Neubau auf dem Gelände der Weilerbach Storage Area im Nordosten der Air Base. Diese Einrichtung wird nach Fertigstellung das LRMC ersetzen.

Seit dem Abzug der Kampfjets im Jahre 1994 stellt Ramstein eine rein logistische Komponente dar. Dazu verfügt die Air Base über einige Maschinen des Typs C-130J Super Hercules, welche dem hier stationierten 86 Airlift Wing angehören.


 Flugbetrieb:

Der Flugbetrieb in Ramstein ist schwer vorauszusehen, aber im Gegensatz zu fast allen anderen militärischen Flugplätzen in Deutschland herrscht hier prinzipiell an sieben Tagen in der Woche Flugbetrieb. Dieser kann allerdings von Tag zu Tag stark variieren. Es lohnt sich meist auch, bereits sehr früh am Morgen vor Ort zu sein, da viele Transportmaschinen bereits kurz nach Sonnenaufgang starten oder landen. Es gibt zwar prinzipiell sogenannte „Quiet Hours“, aber diese werden nicht immer akribisch eingehalten.

Ihr könnt hier regelmäßig Transportmaschinen der Typen C-17 Globemaster und C-5 Galaxy erwarten, genauso wie die in Ramstein stationierten C-130 Super Hercules des 86 Airlift Wing. Durchschnittlich kann man von rund 20 Flugbewegungen pro Tag ausgehen.

Kampfjets sind in Ramstein nur selten anzutreffen, aber des Öfteren hört man F-16 aus Spangdahlem oder deutsche Tornados und Eurofighter am Himmel über Kaiserslautern

Dos and Don‘ts:

Ähnlich wie in Spangdahlem werdet ihr auch in Ramstein mit großer Wahrscheinlichkeit von Security Forces oder lokalen Polizeikräften angesprochen und eure Personalien festgestellt. Der komplette Zaunbereich wird mit Kameras überwacht – ihr solltet es also vermeiden, auf das Gelände zu fotografieren. Es kommt oft vor, dass Bilder auf der Kamera gesichtet werden. Vermeidet an dieser Stelle Diskussionen mit den Polizeikräften und leistet den Anweisungen folge. Da die Waldwege um die Base herum von Polizei und dem ansässigen Förster kontrolliert werden nehmt bitte den längeren Fußweg in Kauf, um Stress zu vermeiden.

Punkt 1 - Final RWY26

49°26'12.66"N     7°38'4.48"E
///engster.baden.aufgelassen
///datable.unimpeded.bedtime

Ihr könnt mit dem Auto bis hier fahren und euch einen passenden Spot im Bereich suchen. Am einfachsten stellt ihr euch an den Waldrand und lasst die landenden Maschinen an euch vorbeiziehen. Ebenso könnt ihr euch auch mit einer Leiter am Zaun postieren, um den Touchdown zu sehen.

Brennweite: 50 – 300mm

Tageszeit: Final ganztägig, Touchdown bis zum späten Nachmittag

Punkt 2 - Final RWY26 – Start RWY08

49°26'7.66"N     7°37'52.76"E
///prinzip.zahlte.beginn
///prickles.longshot.unfolds

Von Punkt 1 aus könnt ihr euch am Zaun entlang fortbewegen bis zu diesem Weg. Er liegt leicht erhöht und bietet eine gute Grundlage, um sich mit der Leiter zu postieren. Ihr habt nun freie Sicht über den Wall auf das Gelände und könnt Maschinen, die Richtung 08 starten, ablichten sobald sie sich in der Luft befinden. Für Landungen Richtung 26 ist der Punkt noch bedingt geeignet. Ihr seht dann den letzten Teil des Final Approach und den anschließenden Touchdown aus einem etwas flacheren Winkel gegenüber Punkt 1.

Brennweite: 100 – 600mm

Tageszeit: bis zum späten Nachmittag

 

Punkt 3 - Final RWY26 Seite

49°26'1.27"N     7°37'34.88"E
///kessel.mischungen.spricht
///tipped.pistons.footsie

Hier habt ihr von Punkt 1 aus einen etwas weiteren Fußweg zu gehen, denn die Polizei kontrolliert die Waldwege unterhalb des Stützpunktes und duldet meist keine parkenden Spotter auf den Waldwegen. Aufgrund der teils hohen Büsche an diesem Spot empfiehlt sich eine Leiter. Diese ist aber kein Muss. Der Winkel ist perfekt für ankommende Maschinen, aber ihr habt nur ein recht kleines Sichtfenster und zirka 5 Sekunden Sicht auf die Flugzeuge.

Brennweite: 200 – 300mm

Tageszeit: ganztägig

 

Punkt 4 – Start RWY26 – Final RWY08

49°25'47.39"N     7°34'23.19"E
///geehrt.würfeln.gelangen
/// manifold.pooches.scar

Um hierher zu gelangen müsst ihr ebenfalls einen etwas längeren Fußweg in kauf nehmen. Ihr könnt an der Autobahnmeisterei parken (bitte nicht auf deren Parkplätzen, sondern am Beginn des Waldweges auf der rechten Seite) und dann dem Weg bis zum Klärwerk folgen, wo ihr nach links zum Zaun weitergeht. Hier könnt ihr euch auf einen der Heuballen stellen oder ihr bringt eine Leiter mit (Tritthöhe mindestens 1m). Der Spot ist geeignet für den Betrieb in beide Richtungen, ihr könnt also grundsätzlich den ganzen Tag hier verbringen.

Brennweite: 150 – 600mm

Tageszeit: ganztägig

Punkt 5 - Start RWY26 Gegenlicht

49°26'13.16"N     7°34'11.53"E
///wonach.wetten.geiger
///beaming.inclines.prefaces

Hier steht ihr ab Sonnenaufgang fast den kompletten Tag im Gegenlicht. Dennoch lassen sich an dieser Stelle auch schöne Motive ablichten, gerade am frühen Morgen. Stellt euer Auto am Kreisverkehr ab, dann könnt ihr mit einer mindestens 1m hohen Leiter bis zum Zaun weitergehen.

Brennweite: 200 – 600mm

Tageszeit: Gegenlicht bis zum späten Nachmittag

Punkt 6 - Autobahnmeisterei

49°25'34.95"N     7°33'38.22"E
///grenzen.mehl.jahr
///reinvention.cabs.drilled

Hier könnt ihr ohne längeren Fußweg startende und landende Flugzeuge in einem guten Winkel erwischen – habt allerdings keinerlei Sicht auf den Flugplatz. Ihr könnt das Auto an der Raststätte oder neben der Autobahnmeisterei parken (fahrt dazu den Waldweg ein paar Meter rein und stellt das Auto dann an der rechten Seite ab) und die Maschinen direkt vom Weg aus über den Bäumen fotografieren.

Brennweite: 150 – 400mm

Tageszeit: ganztägig

Punkt 7 - Bismarckturm

49°24'44.14"N     7°33'41.83"E
///gewöhnliche.oper.kehrt
///apelike.mourner.spends

Um hierher zu gelangen müsst ihr durch Landstuhl hindurch und dann den Schildern „Bismarckturm“ folgen. Die Straße führt nach rechts einen Berg hoch und endet am hinteren Tor des Landstuhl Regional Medical Center. Von hier aus tretet ihr einen zirka 1km langen Fußweg durch den Wald an, bis ihr am Turm auskommt (folgt ab dem Sammelplatz einfach dem Fußweg am Zaun des LRMC). Der Turm ist durchgehend geöffnet und bietet einen guten Blick über das gesamte Gelände. Allerdings müsst ihr eine Entfernung von einigen Kilometern in Kauf nehmen. Unter 500mm Brennweite machen Aufnahmen der Flugzeuge kaum Sinn. Seid ihr aber mit genügend Brennweite ausgestattet bekommt ihr tolle Bilder der startenden oder landenden Maschinen vor der Kulisse des Talkessels. Bevor ihr euch auf den Weg zum Turm macht vergewissert euch, dass die Sichtweite gut ist. Gerade am Morgen oder an heißen Tagen ist die Sicht vom Turm auf den Stützpunkt sehr schlecht.

Brennweite: 500mm +

Tageszeit: Ab spätem Morgen

Punkt 8 - Herrengärtchen

49° 24' 38.0232 N 7° 34' 50.9268 E
///anlage.mutige.anmutete
///flighty.understands.senders

Ähnlich wie am Bismarckturm habt ihr auch hier einen Überblick über den Stützpunkt. Ihr könnt mit dem Auto bis zur Straße "Am Herrengärtchen" und dort parken. Der Punkt ist als "Aussichtspunkt Herrengärtchen" ausgeschildert. Der Blick ist etwas flacher und nicht ganz so weit entfernt, dafür ist der Sichtbereich etwas eingeschränkter und für Steig- oder Sinkflüge nicht ganz so gut geeignet wie Punkt 7.

Brennweite: 500mm +

Tageszeit: Ganztägig

 

Häufige Besucher in Ramstein:

Da die hier stationierten Flugzeuge nur einen kleineren Teil der gesamten Flugbewegungen ausmachen, sind die Gäste in Ramstein definitiv in der Überzahl. Neben den bereits erwähnten täglich anwesenden C-17 und C-5 Maschinen finden sich auch viele andere (hauptsächlich Transport-) Flugzeuge verschiedener Nationen mehr oder weniger regelmäßig in der Pfalz ein.

Seitens der US-Streitkräfte kommen zum Beispiel Flugzeuge und Hubschrauber der Typen

  • E-8 Joint STARS
  • E-3 Sentry
  • MC-130 Commando II
  • UH-60 Black Hawk
  • KC-135 Stratotanker
  • KC-10 Extender
  • KC-46 Pegasus
  • C-40
  • C-32

immer wieder nach Ramstein oder operieren sogar für einen längeren Zeitraum von hier aus.

Auch zivile Auftragnehmer der USAF, wie z. B. Atlas Air, Kalitta Air oder Omni Air International sind regelmäßige Gäste in Ramstein.

Text: Sebastian Blind
Bilder: Sebastian Blind, Niels Boor